Die Rolle von Grünstromspeichern in Solarparks: Netzneutralität und wirtschaftliche Chancen

11/7/2025

In den letzten Jahren haben Grünstromspeicher zunehmend an Bedeutung gewonnen, insbesondere für Photovoltaikanlagen. Sie ermöglichen eine effiziente Speicherung von Solarstrom, der in Zeiten hoher Produktion erzeugt wird, und dessen spätere Nutzung, wenn die Erzeugung niedriger ist. Diese Speicher gelten in der Regel als eine Lösung, um die Stromerzeugung besser an die Nachfrage anzupassen und damit zur Netzstabilität beizutragen. Doch wie netzneutral sind Grünstromspeicher wirklich? Und welche wirtschaftlichen Vorteile können sich für Betreiber von Photovoltaikanlagen und Landbesitzer ergeben?

Grünstromspeicher: Eine pragmatische Lösung?

Die Grundidee hinter Grünstromspeichern ist einfach: Solarstrom, der tagsüber in großen Mengen erzeugt wird, aber aufgrund geringer Nachfrage nicht ins Netz eingespeist werden kann, wird gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt genutzt. In der Theorie sorgt dies für eine Entlastung des Stromnetzes und erhöht die Effizienz der erneuerbaren Energiequellen. Doch in der Praxis kann es zu Problemen kommen.

Laut dem Verteilnetzbetreiber Edis können Grünstromspeicher in bestimmten Fällen sogar zu regionalen Netzengpässen führen. Dies geschieht vor allem dann, wenn der Speicher den überschüssigen Solarstrom in Zeiten einspeist, in denen bereits viel Windstrom ins Netz fließt. Der Strommarkt und die Preissignale, nach denen Speicher gesteuert werden, könnten in bestimmten Situationen eine negative Auswirkung auf das Netz haben.

Die Herausforderung liegt darin, dass die genaue Steuerung dieser Speicher entscheidend ist. Es reicht nicht aus, die Speicherung nur auf Zeiten mit hoher Solarstromproduktion zu fokussieren. Auch die Marktbedingungen und der regionale Strombedarf müssen berücksichtigt werden, um ein netzneutrales Verhalten zu gewährleisten.

Wie können Grünstromspeicher für Landbesitzer und Projektentwickler von Vorteil sein?

Für Landbesitzer, die ihre ungenutzten Flächen für Solarparks zur Verfügung stellen möchten, bieten Grünstromspeicher interessante wirtschaftliche Möglichkeiten. Der Nutzen für Landbesitzer kann durch die Verbindung von Photovoltaikanlagen und Speichern weiter maximiert werden, was zu einer höheren Einnahmenquelle führt.

Die wirtschaftliche Betrachtung eines Grünstromspeichers hängt jedoch von mehreren Faktoren ab. Ein wichtiger Punkt ist die Art der Verbindung zwischen dem Speicher und der Photovoltaikanlage. Die sogenannten DC-gekoppelten Speicher, bei denen der Speicher direkt an der DC-Seite der Wechselrichter angeschlossen wird, bieten in vielen Fällen eine kostengünstigere Lösung. Diese Speichersysteme haben den Vorteil, dass die Investitionskosten niedriger sind als bei AC-gekoppelten Systemen, was sie für viele Betreiber attraktiver macht.

Zusätzlich kann die Verwendung von Grünstromspeichern dazu beitragen, den Eigenverbrauch von Solarstrom zu erhöhen. Indem die Stromerzeugung in Zeiten mit hoher Sonneneinstrahlung gespeichert und in Zeiten mit geringer Produktion wieder genutzt wird, wird der Bedarf an Stromzukäufen reduziert. Dies steigert die Rentabilität der Anlage und reduziert die Abhängigkeit von externen Stromquellen.

Mehr zu Batteriespeicher lesen Sie in unseren folgenden Beiträgen hier auf dem Blog:

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Wirtschaftliche Chancen durch Asset-backed Trading

Ein weiterer interessanter Aspekt von Grünstromspeichern, der für Landbesitzer und Projektentwickler von Bedeutung ist, ist das sogenannte Asset-backed Trading. Diese Handelsstrategie ermöglicht es, den erzeugten Strom nicht nur in Zeiten mit niedriger Nachfrage, sondern auch auf den kurzfristigen Energiemärkten zu verkaufen. Bei diesem Ansatz wird der gespeicherte Strom zu den besten Marktpreisen verkauft, ohne dass der Speicher auf das Netz angewiesen ist.

Ein Beispiel für die Rentabilität dieses Ansatzes ist der Handel von Strom am Intraday-Markt. Laut dem Vermarkter Energy2Markets kann diese Strategie einen zusätzlichen Gewinn von bis zu 100.000 Euro pro Megawatt installierter Speicherleistung und Jahr generieren. Dabei wird der Strom nicht direkt ins Netz eingespeist, sondern gezielt über den Markt verkauft. Für Landbesitzer, die ihre Flächen an Betreiber von Photovoltaikanlagen verpachten, kann diese Strategie zusätzliche Erträge bringen.

Netzanschluss und Genehmigungen: Was Landbesitzer wissen müssen

Für Landbesitzer, die ihre Flächen für die Errichtung von Solarparks verpachten möchten, ist es wichtig, sich über die Anforderungen an den Netzanschluss und die Genehmigungen im Klaren zu sein. Der Anschluss eines Grünstromspeichers ist nicht immer unproblematisch. Besonders bei großen Speichern in Mittel- und Hochspannungsebene müssen die Betreiber sicherstellen, dass der Speicher gemäß den gesetzlichen Vorgaben als EEG-Anlage anerkannt wird. Hierzu gehört auch der Nachweis, dass der Strombezug aus dem Netz ausgeschlossen ist.

Zudem müssen Betreiber von Solarparks und Speicheranlagen dem Verteilnetzbetreiber mitteilen, welche Geräte an das Netz angeschlossen werden, und sicherstellen, dass die technischen Anforderungen erfüllt sind. Dies betrifft insbesondere die Einspeiseleistung und die richtige Steuerung des Speichers, um eine Beeinträchtigung des Netzes zu verhindern.

Fazit: Grünstromspeicher als Chance für Landbesitzer

Grünstromspeicher bieten für Landbesitzer, die ihre ungenutzten Flächen für die Errichtung von Solarparks verpachten möchten, eine vielversprechende Möglichkeit zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit. Die Kombination von Photovoltaikanlagen mit Speichern ermöglicht eine effizientere Nutzung des erzeugten Stroms und kann zusätzliche Einnahmequellen erschließen. Dennoch sollten Landbesitzer sich der technischen und rechtlichen Anforderungen bewusst sein, die mit der Installation von Grünstromspeichern verbunden sind.

Durch die Integration von modernen Speichertechnologien und die Nutzung von Handelsstrategien wie dem Asset-backed Trading können Betreiber von Solarparks und Landbesitzer von einer verbesserten Rentabilität profitieren. Allerdings ist es wichtig, dass die Speicher so gesteuert werden, dass sie tatsächlich zur Netzstabilität beitragen und keine regionalen Engpässe verursachen.

Für Landbesitzer, die ihre Flächen langfristig für die Errichtung eines Solarparks verpachten möchten, bietet die Kombination aus Photovoltaik und Grünstromspeichern somit nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Vorteile. Es ist jedoch ratsam, sich frühzeitig mit den technischen und regulatorischen Aspekten auseinanderzusetzen, um die bestmögliche Lösung zu finden.

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