Große Batteriespeicher sind für das Gelingen der Energiewende unerlässlich. Doch die Anlagen brauchen Platz. Wenn Sie als Eigentümer:in von freien Flächen, insbesondere landwirtschaftlichen Grundstücken, auf der Suche nach einem extra Einkommen sind, sollten Sie hier weiterlesen. Denn wenn Sie Ihre Freifläche für ein Großbatteriespeicherprojekt zur Verfügung stellen, sei es mit einem Flächenverkauf oder einer Flächenverpachtung, schaffen Sie sich ein Einkommen: den einmaligen Verkaufspreis oder die langfristigen Pachtzinsen. Wir erklären Ihnen hier, wie sich so ein Großbatteriespeicherprojekt auf Ihrer Fläche entwickelt – Schritt für Schritt. Damit Sie wissen, was auf Sie zukommt.
3 gute Gründe für Großbatteriespeicheranlagen
An großen Batteriespeicheranlagen führt kein Weg vorbei: Für die Energiewende sind sie ein Muss. Das sind die drei wichtigsten Gründe, warum:
- Große Batteriespeicher stabilisieren die Stromnetze
Batteriespeichersysteme arbeiten netzdienlich. Sie tragen dazu bei, dass mehr erneuerbarer Strom verteilt wird. Mit ihrem Einsatz lassen sich pro Jahr Verteilungskosten in Milliardenhöhe sparen (Stichwort: Redispatch).
- Große Batteriespeicher machen erneuerbaren Strom rund um die Uhr nutzbar
Große Batteriespeichersysteme machen den Strommarkt flexibel. Dank ihres Einsatzes lässt sich erneuerbarer Strom in Zeiten mit viel Sonneneinstrahlung und Wind günstig speichern und dann bei Dunkelheit oder Flaute wieder zurück ins Netz einspeisen. Das trägt zum Ausbau der Erneuerbaren bei.
- Große Batteriespeichersysteme beschleunigen die Energiewende
Nach dem Jahr 2030 will Deutschland keinen Strom mehr aus fossiler Kohle erzeugen. Dann sollen nur noch Gaskraftwerke als konventionelle Kraftwerke laufen. Damit das gelingt, ist zeitnah eine neue flexible Erzeugungsleistung nötig. Große Batteriespeicher können diese Leistung schon heute günstig und rasch zur Verfügung stellen – und diese Aufgabe bis zum Jahr 2035 großteils übernehmen.
Großbatteriespeicher-Projekte: 3 Möglichkeiten zur Umsetzung und zum Netzanschluss
Große Batteriespeicher-Anlagen können als eigenständige Systeme oder in Kombi mit erneuerbaren Stromerzeugungsanlagen errichtet werden. Das heißt:
- Stand-alone-Batteriespeicher: Entweder errichten Sie nur die Großbatteriespeicheranlage auf Ihrer Fläche – also ohne eine direkte Verbindung zu einer erneuerbaren Energieerzeugungsanlage.
- Oder Sie kombinieren eine große Photovoltaik-Anlage (auch PV-Freiflächenanlage (FFA) oder Solarpark genannt) beziehungsweise eine Windenergieanlage (WEA, auch Windkraftanlage (WKA) oder Windpark genannt) mit dem Batteriespeicher auf einer Fläche. Dabei gibt es some text
- zum einen die Möglichkeit, dass sich die Solar- oder Windenergieanlage einen Netzanschluss mit dem Batteriespeicher teilen (sogenannte hybride Co-Location)
- und zum anderen die Möglichkeit, dass beide jeweils einen eigenen Netzanschluss haben (sogenannte Co-Location).
Co-Location-Batteriespeicheranlagen dienen der Optimierung der Einspeisung des erzeugten Stroms, beispielsweise mit zeitversetzter Einspeisung. Wichtig: Diese Anlagen können im Rahmen der EEG-Innovationsausschreibung gefördert werden. Für hybride Co-Location-Anlagen und Stand-alone-Anlagen gibt es dagegen keine EEG-Förderung.
Welche dieser Anlagen-Konfigurationen für ein Großbatteriespeicher-Projekt in Frage kommt, hängt von Faktoren wie Standort, Geschäftsmodell, Fördermöglichkeiten und gewünschter Flexibilität ab.
Großbatteriespeicher-Projekte: Eignet sich Ihre Fläche dafür?
Als Standort für ein Großbatteriespeicher-Projekt eignen sich bereits recht kleine Flächen ab 0,5 Hektar (ha). Das können zum Beispiel von Ihnen nicht genutzte Acker- und Grünlandflächen sein. Bevorzugt werden Flächen, die sich in der Nähe zu Umspannwerken mit 110 Kilovolt (kV) befinden. Die Flächen können zur Pacht oder zum Kauf angeboten werden. Übliche Pachtzeiten liegen zwischen 15 und 30 Jahren.
Für große Batteriespeicher-Anlagen in Kombi mit einem Solarpark eignen sich Flächen ab etwa 5 ha. Das können Acker-, EEG-, Grün- und Konversionsflächen sein.
So profitieren Sie als Flächeneigentümer:in von Großbatteriespeicherprojekten
Als Eigentümer:in von Flächen, die sich als Standort für Großbatteriespeichersysteme eignen, profitieren Sie mehrfach, wenn Sie diese zur Verfügung stellen:
Mit dem Verpachten Ihrer Fläche generieren Sie langfristig Pachteinnahmen über eine derzeit übliche Pachtvertragslaufzeit von 15 bis 30 Jahren.
Wichtig: Gerade als Landwirt:in werden Sie daran zu schätzen wissen, dass es sich bei diesem Pachtzins um ein sicheres, weil von Wetter und Klima unabhängiges Mindesteinkommen handelt. Sie müssen kein finanzielles Risiko fürchten. Zudem können Sie sich mit der Grünpflege der Standortfläche ein weiteres Einkommen verschaffen.
Auch wichtig ist: Nach Ablauf der Pachtzeit baut die Pächterin oder der Pächter die Anlage vollständig zurück – das wird über eine Rückbauabsicherung gewährleistet.
Indem Sie Ihre Flächen für die Errichtung von Batteriespeicherspeicher-Projekten verfügbar machen, diversifizieren und stabilisieren Sie als Landwirt:in und Flächeneigentümer:in Ihr Einkommen.
Großbatteriespeicher-Projekte auf eigene Faust verwirklichen: ja oder nein?
Ein Großbatteriespeicher-Projekt kostet viel Geld, auch wenn die Kosten in den vergangenen Jahren spürbar gesunken sind und – ähnlich wie PV-Module – mit Sicherheit weiter sinken werden.
Was kostet ein Großbatteriespeicher-Projekt?
Sie müssen aktuell mit Investitionskosten zwischen 200 und 400 Euro pro Kilowattstunde (kWh) Speicherkapazität rechnen. Für ein Speichersystem mit einer Speicherkapazität von einer Megawattstunde (MWh) ergibt sich demnach ein Preis zwischen 200.000 und 400.000 Euro.
Neben diesen bezifferten Investitionskosten fallen bei einem Großbatteriespeicher auch noch laufende Betriebskosten an – für die Wartung und Instandhaltung, für Versicherungen, für das Personal, das Betrieb und Überwachung übernimmt. Die laufenden Betriebskosten liegen jährlich bei etwa einem bis zwei Prozent der einmaligen Investitionskosten.
Eine solche Investition ist für viele landwirtschaftliche Betriebe nicht auf eigene Faust finanzierbar. Vielmehr ist deshalb das nahezu risikofreie Pachtmodell, also das Verpachten von Flächen für Großbatteriespeicherprojekte, beliebt. Dabei übernehmen die Projektentwickler:innen den Großteil der Arbeit und das Risiko. Als Flächeneigentümer:in verhandeln Sie lediglich den Pachtvertrag. Schauen Sie selbst!
Alle Schritte zum Großbatteriespeicherprojekt auf Ihrer Fläche im Überblick
Von der Idee, ein Großbatteriespeicherprojekt auf Ihrer freien Fläche zu verwirklichen bis zu dem Punkt, wo die großen Batteriespeicher Strom speichern, sind es mehrere Schritte. Da keine Fläche der anderen gleicht, ist so ein Projekt immer passgenau auf Ihre Fläche zugeschnitten. Dennoch gibt es 5 wesentliche Schritte der Projektentwicklung von Großbatteriespeichern, die in jedem Fall zu absolvieren sind. Diese lernen Sie im Folgenden nacheinander kennen – zunächst überblicksweise, dann ausführlich.
- Analysieren des Standortes und Vorplanungsome text
- Flächen identifizieren und bewerten: Für Batteriegroßspeicher-Projekte eignen sich Flächen ab 0,5 Hektar (ha), vorzugsweise in der Nähe von 110-Kilovolt(kV)- Umspannwerken.
- Flächen sichern: Dazu werden Pachtverträge oder Kaufverträge mit den Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümern abgeschlossen.
- Netzanschlussanfrage stellen: Die oder der zuständige Netzbetreiber:in wird kontaktiert und wegen des Netzanschlusses angefragt.
- Technik vorplanen: Es erfolgt eine erste Auslegung (Dimensionierung) des großen Batteriespeichersystems.
- Projekt vorstellen: Das geplante Großbatteriespeicher-Projekt wird der Standortgemeinde präsentiert.
- Genehmigungen planen und beantragensome text
- Abstimmen mit den Behörden: Um den Bauantrag für das Großbatteriespeicher-Projekt zu stellen, muss dieser gemeinsam mit der Standortgemeinde und dem Landkreis vorbereitet werden.
- Baurecht schaffen: Das Genehmigungsverfahren wird unter Beteiligung der Öffentlichkeit und relevanter Behörden eingeleitet.
- Netzanschlussplanung: Die künftige Netzanbindung der großen Batteriespeicher und die Trassenführung zum Netzanschluss wird detailliert geplant.
- Projekttechnik planen und Finanzierung sichernsome text
- Anlage detailliert planen: Die Pläne für die Technik der Großbatteriespeicheranlage werden detailliert ausgearbeitet.
- Technische Komponenten auswählen: Es wird festgelegt, welche konkreten technischen Komponenten zum Einsatz kommen: Batterietechnologie, Wechselrichter, Kühlsysteme und andere.
- Finanzierung sicherstellen: Die Finanzierung des Vorhabens wird geplant und sichergestellt.
- Konzept für künftige Stromvermarktung entwickeln: Es wird eine Strategie zur künftigen Vermarktung des gespeicherten Stroms aufgestellt.
- Umsetzung des Großbatteriespeicher-Projektssome text
- Komponenten beschaffen: Die technischen Komponenten für die Batteriespeicheranlage werden gekauft. Das rechtzeitige Heranschaffen aller benötigten Komponenten wird logistisch geplant und organisiert.
- Anlage aufbauen: Das große Batteriespeichersystems samt aller Nebenanlagen wird errichtet.
- Netzanschluss einrichten: Der große Batteriespeicher wird mit dem Stromnetz verbunden.
- Anlage in Betrieb nehmen: Der Batteriespeicher geht in den Testbetrieb und das System wird final aktiviert.
- Regulärer Betrieb des Großbatteriespeicherssome text
- Die Anlage in Regelbetrieb betreiben: Die kommerzielle Nutzung der Großbatteriespeicher-Anlage startet und der gespeicherte Strom wird vermarktet.
- Regelmäßige Wartung und Instandhaltung: Der Betrieb der Anlage wird kontinuierlich überwacht und die Anlagentechnik regelmäßig gepflegt, gewartet und gegebenenfalls instandgesetzt.
Damit kennen Sie die wesentlichen 5 Schritte der Projektentwicklung einer Großbatteriespeicheranlage auf Ihrer Fläche. Sie sehen: Als Eigentümer:in der Standortfläche kommen Sie direkt am Anfang ins Spiel – beim Abschluss eines Kaufvertrags oder Pachtvertrags zwischen Ihnen als Flächenverkäufer:in oder Flächenverpächter:in und den Projektakteurinnen und -akteuren.
Wichtige Schritte der Projektentwicklung von Großbatteriespeichern ausführlich erklärt
Nachfolgend beschreiben wir die wichtigsten Schritte der Entwicklung von Großbatteriespeicherprojekten ausführlich und beleuchten insbesondere die Zeitpunkte, wo Sie als Flächen besitzende:r Landwirt:in aktiv am Projektfortschritt beteiligt sind:
Schritt 1: Standort analysieren und Vorplanung
Die Projektentwicklung startet mit einer sorgfältigen Analyse des künftigen Standortes der Batteriespeicheranlage. Dazu werden als Standort geeignete Flächen von mindestens 0,5 ha Flächenmaß identifiziert, die idealerweise nahe einem 110-kV-Umspannwerk liegen. Solche Standorte sind deshalb besonders gefragt, weil die Nähe zur Strominfrastruktur die Netzstabilität verbessert und die Anbindungskosten reduziert.
Als Landwirt:in mit Flächenbesitz müssen Sie sich fragen: Haben Sie ein passendes Grundstück? Falls ja, bietet sich Ihnen hier eine Gelegenheit, aktiv an der Energiewende teilzunehmen und Ihre Fläche sinnvoll und ertragsbringend zu nutzen.
- Schritt: Flächensicherung
Schon in diesem ersten Schritt sichern sich die Projektentwickler:innen die benötigten Flächen. Dazu schließen sie Pacht- oder Kaufverträge mit Ihnen als Grundstückseigentümer:in ab. Diese Verträge bilden die Grundlage für die Nutzung Ihrer Fläche und den Bau eines Großbatteriespeichers. Mehr zu Pachtverträgen erfahren Sie in unseren folgenden Blogartikeln:
- Erfahren Sie hier, was Sie bei einem landwirtschaftlichen Pachtvertrag beachten müssen, um ein faires und sicheres Pachtverhältnis zu gestalten.
- Landwirtschaftlicher Pachtvertrag für Solarpark: Das müssen Sie beachten!
- Freiflächen Photovoltaik: Einfacher Pachtvertrag – das muss drinstehen!
- Ackerland Pachtvertrag: Solarpark bringt regelmäßige Einnahmen (Pachtpreisrechner)
Für Sie als Flächenbesitzer:in ist dieser Teilschritt der Startpunkt Ihrer Beteiligung am Projekt. Mit dem Bereitstellen Ihrer Fläche können Sie zu einem aktiven Teil desselben werden und dabei wirtschaftliche Vorteile genießen.
- Netzanschlussanfrage stellen
Eine der entscheidenden Aufgaben zu Beginn der Projektentwicklung Großbatteriespeicher ist die Netzanschlussanfrage, die an die oder den zuständigen Netzbetreiber:in gerichtet werden muss. Das Projektteam prüft, ob ein Batteriespeicher auf dem geplanten Standort an das Stromnetz angeschlossen werden kann und klärt die Einzelheiten zur Anschlusskapazität und zu den Anschlusskosten.
- Technische Vorplanung
Auch diese Fragen müssen zu Beginn der Projektentwicklung beantwortet werden: Welche Speicherkapazität ist für den Batteriegroßspeicher an diesem Standort optimal? Wie lassen sich das Batteriesystem und gegebenenfalls ein Solarpark kombinieren?
- Projektvorstellung in der Standortgemeinde
Da Großprojekte wie Batteriespeicher eine breite Akzeptanz seitens der nahe wohnenden Bevölkerung benötigen, präsentieren die Entwickler:innen das Projekt den lokalen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern sowie der Standortgemeinde.
Ihre Rolle als Flächeneigentümer:in dabei ist wichtig: Denn, wenn Sie Ihre Fläche zur Verfügung stellen, kann Ihre Unterstützung und Zusammenarbeit mit der Gemeinde einen wichtigen Beitrag zur Projektakzeptanz leisten.
Schritt 2: Genehmigungsplanung
Die Genehmigungsplanung umfasst die behördliche Abstimmung und die Einleitung des Bauantrags. Dazu arbeitet das Projektteam mit der Standortgemeinde und den zuständigen Behörden zusammen. In diesem Schritt wird die Öffentlichkeit beteiligt, um Anwohner:innen über das Vorhaben in ihrer Nähe zu informieren und etwaige Bedenken auszuräumen.
Wichtig: Mit einer sogenannten Bauvoranfrage lassen sich etwaige Probleme, die das Großbatteriespeicherprojekt machen könnte, frühzeitig erkennen und die spätere Genehmigung beschleunigen.
- Netzanschlussplanung
Bei diesem zweiten Schritt ist insbesondere die detaillierte Planung des Netzanschlusses und der Trassenführung wichtig. Denn damit wird sichergestellt, dass die große Batteriespeicheranlage bestmöglich in das bestehende Stromnetz integriert werden kann.
Schritt 3: Die technische Projektplanung und Finanzierung
In dieser Projektphase wird die technische Ausführung der Großbatteriespeicheranlage detailliert geplant. Zudem muss ihre Finanzierung gesichert werden. Die Projektentwickler:innen wählen zu diesem Zeitpunkt auch die passenden technischen Komponenten aus, darunter die Batterietechnologie, Wechselrichter und Kühlsysteme. Außerdem entwickeln sie ein Stromvermarktungskonzept, das den gespeicherten Strom wirtschaftlich sinnvoll einsetzt.
Schritt 4: Bau des Großbatteriespeichers am Standort
Sobald alle Genehmigungen eingeholt und die Anlagenkomponenten am Standort eingetroffen sind, beginnt der Bau des großen Batteriespeichers. Das Projektteam baut das Speichersystem auf und bereitet alles für dessen Netzanschluss und Inbetriebnahme vor.
Schritt 5: Betrieb der Großbatteriespeicher-Anlage
Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme des Batteriegroßspeichers geht dieser in den Regelbetrieb. Der Batteriespeicher wird kommerziell genutzt, der gespeicherte Strom entsprechend vermarktet. Eine laufende Wartung und Instandhaltung des Systems stellen sicher, dass die Anlage dauerhaft effizient arbeitet.
Das sind erforderliche Genehmigungen bei Großbatteriespeicherprojekten
Für die Errichtung eines Großbatteriespeichers sind üblicherweise mehrere Genehmigungen erforderlich, darunter diese:
Baurechtliche Genehmigungen:
- Bauantrag: Bei der zuständigen Behörde muss ein formeller Bauantrag eingereicht werden.
- Baugenehmigung: Nach Prüfung des Bauantrags erteilt die Behörde eine Baugenehmigung.
Planungsrechtliche Genehmigungen:
- Flächennutzungsplan: Gegebenenfalls ist für das Großbatteriespeicher-Projekt der Flächennutzungsplan zu ändern.
- Bebauungsplan: Gegebenenfalls muss ein Bebauungsplan erstellt oder ein bereits bestehender angepasst werden.
Umweltrechtliche Genehmigungen:
- Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP): Je nach Größe und Standort des Großbatteriespeicher-Projekts kann eine UVP erforderlich sein.
- Naturschutzrechtliche Genehmigung: Je nach Standort sind auch eine Projektprüfung und -genehmigung seitens des Natur- und Artenschutzrechts erforderlich.
Energiewirtschaftliche Genehmigungen:
- Netzanschlussgenehmigung: Es klang oben bereits an: Das Großbatteriespeicher-Projekt braucht zwingend eine Genehmigung für den Netzanschluss von der oder dem zuständigen Netzbetreiber:in.
- Energierechtliche Zulassung: Zudem ist eine Genehmigung nach dem Energiewirtschaftsgesetz für den Betrieb des Speichers erforderlich.
Sicherheitstechnische Genehmigungen:
- Brandschutzkonzept: Ein genehmigtes Brandschutzkonzept ist für den Betrieb einer großen Batteriespeicheranlage ebenfalls nötig.
- Technische Sicherheitsprüfung: Außerdem ist nachzuweisen, dass bei dem Großbatteriespeicher-Projekt alle relevanten technischen Normen und Standards eingehalten worden sind.
Wichtig: Die konkreten Genehmigungsanforderungen können je nach Standort, Größe des Speichers und lokalen Bestimmungen variieren. Es ist ratsam, frühzeitig mit den zuständigen Behörden in Kontakt zu treten, um alle nötigen Genehmigungen zu erfragen und rechtzeitig zu beantragen.
Großbatteriespeicher-Projekt: Genehmigungsdauer – damit können Sie rechnen!
Der Genehmigungsprozess für einen Großbatteriespeicher kann je nach Projekt und Standort unterschiedlich lange dauern. Es gilt: Je komplexer das Projekt ist, desto länger dauert es in der Regel – denn dann sind meist auch viele Genehmigungen von unterschiedlichen Stellen einzuholen. Als zeitfressend haben sich in der Praxis insbesondere notwendige Änderungen von Flächennutzungs- oder Bebauungsplänen erwiesen. Typische Zeitrahmen sind das:
- 6 bis 12 Monate für den kompletten Genehmigungsprozess bei einfachen Batteriespeicher-Projekten
- 12 bis 18 Monate bei größeren Projekten bei denen Planänderungen unumgänglich sind
- Gut zu wissen: In Baden-Württemberg schreibt die Landesbauordnung (LBO) vor, dass über einen Bauantrag spätestens nach 2 Monaten entschieden werden muss.
Aktuelle Energiepolitik: Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) fordert derzeit eine Privilegierung von Großbatteriespeichern im Genehmigungsrecht, um die Planungs- und Genehmigungsprozesse zu beschleunigen. Dies könnte künftig zu kürzeren Genehmigungszeiten führen. Mehr dazu lesen Sie in unserem Blogartikel „Solarenergiegebiet und Solarbeschleunigungsgebiet / Beschleunigungsgebiet – das müssen Sie wissen!“.