Photovoltaik 2024: Solarboom hält an – Freiflächen-PV legt enorm zu

AktuelleAkzeptanzumfrage zu PV in Deutschland

DerBundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW Solar) legte die Ergebnisse einer aktuellen Akzeptanzumfrage zuPhotovoltaik inder Bevölkerung Deutschlands vor:

Demnach halten 77 Prozent der Menschen hierzulande einen weiteren Ausbauder Solarenergie für wichtig,15 Prozent finden diesen weniger wichtig und 9 Prozent beantworteten die Fragemit „weiß nicht“ oder machten keine Angabe dazu.

Die höchste Zustimmung für den Ausbau der PV gibt es für Solardächer (76 Prozent).Gleich danach folgen die Solarparks mit 59 Prozent Zustimmung in derBevölkerung, berichtete der Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW).

PV wächst in allenSegmenten

Das Jahr 2023 brach mit Zuwächsen in allen PV-Segmenten sämtliche Rekorde: Beispielsweisegab es

·       plus 101 Prozent bei den PV-Freiflächenanlagen(PV-FFA) und

·       plus 339 Prozent bei den PV-Balkonanlagen (auch Balkonkraftwerkegenannt).

Ende des Jahres 2023 waren hierzulande rund 15 GigawattPeak (GWP)PV-Leistung installiert.

Im laufenden Jahr 2024 hält der PV-Boom an. Laut dem BSW Solar, der sich auf Erhebungenfür den Zeitraum Januar bis April 2024 beruft, sind folgende Zuwächse –verglichen mit dem Vorjahreszeitraum – zu verzeichnen: Die installierteLeistung von PV-Dachanlagen wuchs um mehr als 30 KilowattPeak (kWP).Das entspricht demnach einem Leistungsplus von 81 Prozent. Dichtauf liegen demBranchenverband zufolge die Zuwächse von PV-Freiflächenanlagen (inklusive Agri-PV und Floating PV).

Fast 2 extra GWPFreiflächen-Photovoltaik

Die installierte Leistung der Freiflächen-PV nahm demnachzum vergleichbaren Vorjahreszeitraum Januar bis April 2023 um rund 2 GWPzu (entspricht einem Zuwachs von 74 Prozent).

Damit sind laut dem BSW Solar 29 Prozent der von der deutschenBundesregierung angepeilten PV-Leistung im Jahr 2023 mit PV-Freiflächenanlagen erreichtworden. Insgesamt hat Deutschland damit eine installierte Leistung von rund 28GWP an PV-Freiflächen- Anlagen (inklusive Agri-PV, Floating-PV und anderenbaulichen Freiflächenanlagen).

Brandenburg ist Spitzenreiter beim PV-Freiflächen-Ausbau

Die Bundesländer spielen eine wichtige Rolle beim PV-Ausbauin Deutschland. Denn mit politischen Initiativen, Anreizen und Vorschriftenkönnen sie die Einführung der PV fördern, Investitionen anregen und den Ausbauder Infrastruktur erleichtern. Dies gilt insbesondere für das Baurecht und dieRaumplanung, deren Regelungskompetenz größtenteils in den Händen der Länderliegt, erklärt der BSW Solar.

Hohe installierte PV-Leistungen auf Dächern vonPrivathaushalten finden sich demnach

·      in Bayern mit 668 W pro Einwohnerin und Einwohner,

·      in Baden-Württemberg mit 467 W pro Einwohnerin undEinwohner

·      und in Rheinland-Pfalz mit 434 W pro Einwohnerinund Einwohner.

Einige Regionen Deutschlands verfügen dagegen nur über etwa190 bis 290 W pro Einwohnerin und Einwohner.

Generell haben Bundesländer mit größerer Flächenverfügbarkeitmehr PV-Anlagen im Versorgungsmaßstab, während auch die extensive Nutzunglandwirtschaftlich benachteiligter Gebiete von einigen Bundesländern bei derVerteilung eine Rolle spielt.

Ein Blick aufDeutschland zeigt: Im Osten der Republik boomt der PV-Ausbau besonders stark. Brandenburgmeldet den höchsten Wert für installierte PV-Leistung auf Freiflächen:

·       Brandenburg: 153 kWP je Quadratkilometer (km²)

·       Saarland: 132 kWP pro km²

·       Bayern: 114 kWp pro km²

·       Sachsen-Anhalt: 106 kWp pro km²

Um Ihre Berechnung per E-Mail zu erhalten, füllen Sie bitte folgendes Formular aus.

Aktuelle PV-Marktzahlen zurdeutschen Solarwirtschaft

Im vergangenenJahr erzielte die deutsche Solarwirtschaft laut dem BSW Solar mit dem Absatzvon über einer Millionen Solaranlagen und rund 575.000 Speichersystemen einenUmsatz in Höhe von rund 30 Milliarden Euro.

Nach einerVerdoppelung des inländischen Absatzes von PV-Anlagen und PV-Stromspeichern im vergangenenJahr, rechnet der BSW Solar für 2024 mit einem Wachstum der neu installiertenPV- und Speicherkapazität im unteren zweistelligen Prozentbereich.

Der PV-Ausbaubefände sich damit auf der gesetzlich verankerten Zielgeraden der Energiewende.Dazu erklärte der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes Carsten Körnig: „Rund 40 Prozent auf dieser ambitioniertenWegstrecke sind geschafft, dank des fantastischen Solar-Engagements der Verbraucherinnenund Verbraucher. Die nächsten Energiewende-Etappen erfordern aber weiteresportliche Höchstleistungen. Auch Wirtschaft und Politik müssen in SachenKlimaschutz jetzt unbedingt am Ball bleiben.“

Einenzusätzlichen Wachstumsschub für die Solarbranche gab es nach BSW-Angaben auch vonder Corona-Pandemie und der Energiekrise. Beides hätte in den vergangenenJahren zu einer solaren Sonderkonjunktur in Deutschlands Eigenheimsiedlungenund zu einer kleinen Energierevolution auf heimischen Balkonen geführt, sagteKörnig weiter. Zuletzt habe sich die Nachfrage nach Solardächern bei privatenImmobilienbesitzerinnen und -besitzern zwar etwas abgekühlt, sie bleibe aberweiter hoch und noch nie wurden so viele Steckersolargeräte monatlich neu inBetrieb genommen wie in den Monaten April und Mai 2024.

AlsWachstumstreiber sieht Körnig in den nächsten zwei Jahren insbesondere die„solare Elektrifizierung von Freiflächen und Firmendächern“.  So wurden inden ersten vier Monaten dieses Jahres nach Daten der Bundesnetzagentur aufFirmendächern bereit 81 Prozent mehr Solarleistung in Betrieb genommen als imvergleichbaren Analysezeitraum im Vorjahr. In einer YouGov-Umfrage, die EndeMai im Auftrag des BSW Solar unter rund 450 Unternehmen mit geeignetenDachflächen durchgeführt wurde, gaben mehr als die Hälfe (56%) der Befragtenan, in den nächsten drei Jahren eine Solaranlage zu planen. Vier von zehnUnternehmen wollen in diesem Zeitraum auch ihren Fuhrpark elektrifizieren.

Laut Körnighabe sich die deutsche Solarbranche darauf eingestellt, dass der Bedarf an PVsowie an innovativer Speicher- und Ladeinfrastruktur in den kommenden Jahrenrasant wachsen werde. Mit der allmählich in Fahrt kommenden Verkehrs- undWärmewende würden weitere Solarbooster gezündet. Die Elektromobilität habeweltweit ihren Siegeszug angetreten und die Wärmepumpe werde – ihrem etwasholperigem Start zum Trotz – zum neuen Heizstandard.

PV-Speicher boomen

Laut einerErhebung des BSW Solar unter Installationsunternehmen hätten sich mittlerweilerund vier Fünftel (rund 80 Prozent) der PV-Kundschaft im Eigenheimsegment inDeutschland zugleich einen Heimspeicher installieren lassen. Immerhin 40Prozent installieren zusätzlich zur PV-Anlage auch eine Wärmepumpe und/odereine Wallbox zum Betanken eines E-Autos.

Die gesamte installierte Batteriekapazität beträgt laut demBSW Solar derzeit 12,6 Gigawattstunden (GWh), wobei

·      82 Prozent auf Wohnhausspeicher,

·      6 Prozent auf Gewerbespeicher

·      und die restlichen 12 Prozent auf Massenspeicher entfallen.

Im Jahr 2019 waren bereits 46 Prozent aller in Betriebgenommenen PV-Dachanlagen auf Wohnhäusern mit Batteriespeichern gekoppelt.Bemerkenswerterweise stieg dieser Anteil im Jahr 2023 auf 77 Prozent, was aufeinen deutlichen Aufwärtstrend bei der Kombination von PV-Dachanlagen aufWohnhäusern mit Batteriespeichern in Deutschland hindeutet.

Bislang werden die meisten Batteriespeicher im deutschenStromsystem ausschließlich zur Optimierung des Eigenverbrauchs eingesetzt, erklärt der BSW Solar. Folglichspeichert eine exponentiell wachsende Zahl von Eigenheimbesitzern undUnternehmen Solarstrom für Zeiten, in denen die Solarstromerzeugung gering ist.

Mit Blick auf die Zukunft ist mit weiteren Entwicklungen desregulatorischen Rahmens zu rechnen, um sicherzustellen, dass Speichersystemezunehmend Vorteile für das Energiesystem bieten, die über den Eigenverbrauchhinausgehen.

Deutschlands PV-Ausbau im internationalenVergleich

Bei der neuinstallierten PV-Leistung ist Deutschland laut Daten von SolarPower Europe imvergangenen Jahr im Länder-Ranking von Platz sechs auf Platz vier vorgerückt,nach China, den USA und Brasilien. „AlsEnergiewende-Pionier geht Deutschland zumindest beim Ausbau der Solartechnikwieder auf die Überholspur“, sagte Körnig dazu.

Nachholbedarfsieht der BSW Solar allerdings im Bereich der Produktion von Solarmodulen undihren Vorprodukten. Neben den Betreiberinnen und Betreibernvon PV-Anlagen würden derzeit vor allem das Handwerk, der Handel sowie PlanerInnenund Planer von PV-Anlagen vom PV-Boom profitieren. Das Nachsehenim internationalen Wettbewerb und Preiskampf hätten dagegen die wenigenHerstellerinnen und Hersteller von PV-Modulen, die es hierzulande noch gebe. Beider Herstellung von PV spiele Deutschland demnach nur noch in der Regionalliga.

Anders als bei der Installation von PV-Anlagenhabe es die Bundesregierung demnach im international umkämpften und kapitalintensiven Markt bislang versäumt, dienötige Investitionssicherheit für den Aufbau solarer Giga-Fabriken zu schaffen.Auch beim Bürokratieabbau gebe es weiterhin viel Luft nach oben.

Sonnige Aussichten fürden deutschen PV-Markt

Nach der Verdoppelung des deutschen PV-Marktes im vergangenen Jahr 2023 rechnet der BSW Solar auch für daslaufende Jahr 2024 mit einem weiteren Marktwachstum. Die neu installierte PV-Leistungwerde in diesem Jahr voraussichtlich im zweistelligen Prozentbereich wachsenund damit erneut die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung einlösen.

Für die erstenvier Monate des Jahres 2024 (Januar bis April) hat die Bundesnetzagenturbereits eine neu in Betrieb genommene PV-Stromleistung in Höhe von über 5 GWPregistriert – das kommt einem Zuwachs in Höhe von rund 35 Prozent gegenüber demvergleichbaren Meldezeitraum des Vorjahres gleich.

Und auch überdas Jahr 2024 hinaus rechnet der Branchenverband mit einer hohen Nachfrage nachPV. Jedes zweite Unternehmen (56 Prozent) und über 60 Prozent der privaten Eigentümerinnenund Eigentümer von Immobilien in Deutschland sind demnach an einer Investitionin eine Solarstromanlage interessiert. Dies sind Ergebnisse von YouGov-BefragungenEnde Mai 2024 im Auftrag des BSW Solar unter 438 Entscheiderinnen undEntscheidern in Unternehmen mit solargeeigneter Dachfläche und unter 1.042Immobilieneigentümerinnen und -eigentümern.

DemHauptgeschäftsführer des BSW Solar, CarstenKörnig, zufolge werde der PV-Ausbau in den kommenden zwei Jahren vor allem vonder „solaren Elektrifizierung von Freiflächen und Firmendächern“ vorangetrieben.Nachdem sich die neuinstallierte PV-Leistung auf Deutschlands Eigenheimdächern in den vergangenenfünf Jahren nach Berechnungen des BSW Solar verzehnfacht hat, setzen demnach jetztverstärkt Unternehmen auf eine solare Elektrifizierung ihrer Firmendächer undinvestieren in Gewerbespeicher.

Auch der Bau vonebenerdigen PV-Anlagen auf freier Fläche (auch Freiflächenanlagen oderSolarparks genannt) nimmt immer weiter an Fahrt auf: Von Januar bis April 2024 stiegdie neu installierte PV-Leistung bei Gewerbedächern um 81 Prozent und bei Freiflächenanlagenwie oben bereits geschrieben um 74 Prozent gegenüber dem vergleichbarenAnalysezeitraum im Vorjahr.

Deutschlandhat das Ziel, bis zum Jahr 2030 den Anteil der PV am heimischen Stromverbrauchvon 12 Prozent auf rund 25 Prozent zu erhöhen. Das im Mai 2024 in Kraftgetretene „Solarpaket“ der Bundesregierung wird zur Zielerreichung kräftigbeitragen, erklärt der BSW Solar. Unter anderem vereinfache das Gesetzespaketden Zugang zum Stromnetz und zu geeigneten Standortflächen.

Ein weiteres starkes Wachstumssegment seien zudem die Batteriespeicher -insbesondere im Heimanlagenmarkt: Immer mehr Privathausbesitzerinnen und-besitzer würden demnach zusätzlich zur PV-Anlage einen Heimspeicherinstallieren, um den Solarstrom zu speichern und intelligent zu nutzen. Laut demBSW Solar wird das Komplettpaket aus PV-Anlage, Batteriespeicher, Wallbox undWärmepumpe immer beliebter.

Carsten Körnigerklärte gegenüber der Presse, dass die PV- und PV-Speichertechnik hierzulande zunehmendzum Standard werde. Nach einem regelrechten Solarboom in DeutschlandsEigenheimsiedlungen würden jetzt verstärkt Gewerbedächer und ertragsschwacheFreiflächen mit Hilfe der Solartechnik elektrifiziert. Nicht zuletzt der Runauf solare Balkonkraftwerke zeige sonnenklar, wo die Reise hingehe. Der vomBundestag auf den Weg gebrachte Bürokratieabbau ermögliche es, dass jetzt auchdie Wohnungswirtschaft verstärkt größere Solaranlagen errichten könne, um sodie Stromrechnungen ihrer Mieterinnen und Mieter zu drücken und einenKlimaschutzbeitrag zu leisten, sagte Körnig weiter.

Sie möchten den Ertrag Ihrer Freifläche langfristig steigern ?

Bitte füllen Sie nachfolgendes Formular aus, damit wir Ihre Flächen für Sie auf Eignung prüfen können. Ihre Anfrage ist kostenlos und unverbindlich.

Weitere Artikel

img-blog
Seit Anfang 2023 werden neue Photovoltaik-Anlagen mit null Prozent Umsatzsteuer verkauft, was für Betreiber dieser Anlagen einen erheblichen Steuervorteil darstellt. Mehr dazu erfahren Sie hier!
img-blog
Entdecken Sie die Top 12 der aktuellen Solarrekorde! Von gigantischen Solarparks bis hin zu beeindruckenden Installationshöhen über dem Meeresspiegel - wir präsentieren Ihnen die spannendsten Meilensteine der Solarenergie. Erfahren Sie mehr über den größten Solarpark der Welt in Indien, den geplanten Solarpark, der zwei Kontinente verbindet, Europas größten geplanten Solarpark in Rumänien und vieles mehr. Tauchen Sie ein in die Welt der Solarenergie und lassen Sie sich von den innovativen Entwicklungen inspirieren!
img-blog
Die Mehrheit der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland ist Agri-PV gegenüber aufgeschlossen. Mehr dazu erfahren Sie hier.
img-blog
Seit Anfang 2023 werden neue Photovoltaik-Anlagen mit null Prozent Umsatzsteuer verkauft, was für Betreiber dieser Anlagen einen erheblichen Steuervorteil darstellt. Mehr dazu erfahren Sie hier!

Sie wollen den Ertrag Ihrer Freifläche langfristig steigern ?