Bereits nach einem Jahr lässt sich ein deutliches Resümee ziehen: Solarparks sind derzeit in Deutschland äußerst rentabel. Der Hauptgrund dafür sind die Rekordpreise für Energie. Doch im Falle einer EU-weiten Preisdeckelung für Energie würden sich die Karten völlig neu mischen.
Die steigenden Energiekosten befeuern die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen hierzulande stark. Das wiederum führt zu veränderten Wirtschaftlichkeitsberechnungen für Photovoltaik- und Windkraftanlagen und verkürzt die Amortisationszeiten einiger Projekte auf unter ein Jahr, berichtet das pv-magazine.de. Es wird auch erwartet, dass die Nachfrage nach und der Zuwachs von Energiespeichern deutlich zunehmen werden.
Die Investitionsbedingungen für Photovoltaik- und Windkraftprojekte sind derzeit so günstig wie nie zuvor, so heißt es weiter. Laut einem Bericht des norwegischen Beratungsunternehmens Rystad Energy führen die aktuellen Spotmarktpreise in Deutschland, Frankreich, Italien und dem Vereinigten Königreich zu einer Amortisationszeit von nur einem Jahr oder sogar weniger.
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Nachhaltige Photovoltaik- und Windkraftanlagen sind so lukrativ wie nie zuvor für Investoren. Als Beispiel wird eine Standard-PV-Anlage mit 250 Megawatt genannt, bei der die erwartete Rendite nach Steuern bei einem Strompreis von 50 Euro pro Megawattstunde etwa 6 Prozent beträgt und die Amortisationszeit 11 Jahre beträgt. Bei Preisen von 350 Euro pro Megawattstunde oder noch höher, wie sie derzeit in Europa erreicht werden, beträgt die Amortisationszeit jedoch nur ein Jahr oder sogar weniger.
Investoren haben bereits dieses Potenzial erkannt, weshalb die Investitionen in erneuerbare Energien stark zugenommen haben. Es wird erwartet, dass sie im Jahr 2022 voraussichtlich über 500 Milliarden Euro erreichen werden. Damit übertreffen sie sogar die Investitionen in die Öl- und Gasindustrie, die bei 458 Milliarden Euro liegen. Jedoch, wenn man von einem gedeckelten Preis von 180 Euro pro Megawattstunde ausgeht, der von der EU-Kommission vorgeschlagen wurde, würde die Amortisationszeit wieder auf fünf bis sechs Jahre steigen.
Boom bei Energiespeichern dank Energiekrise und Gesetzesnovellen
Analysten prognostizieren einen starken Anstieg des Marktes für Energiespeicher in der Zukunft. Laut dem renommierten Analysten Bloomberg werden in den nächsten acht Jahren weltweit voraussichtlich rund 411 Gigawatt bzw. 1.194 Gigawattstunden an Energiespeichern installiert. Dies entspricht dem 15-fachen der Speicherkapazität, die Ende 2021 im Einsatz war.
China und die USA werden weiterhin die größten Märkte bleiben und bis zum Ende dieses Jahrzehnts gemeinsam mehr als die Hälfte der weltweiten Energiespeicher besitzen. Allerdings holt Europa aufgrund der aktuellen Energiekrise immer weiter auf. Laut einer Prognose des BNEF (Bloomberg New Energy Finance) werden die meisten der bis 2030 gebauten Energiespeicher (61 Prozent) dazu dienen, die Lastverschiebung zu ermöglichen. Das bedeutet, dass der Zeitpunkt der Stromabgabe entweder vorgezogen oder verzögert werden kann.