Solarpark Mietmodell: Wann lohnt sich ein Miet- vs. Pachtvertrag für die landwirtschaftliche Fläche?

Die Verwertung von landwirtschaftlichen oder ungenutzten Flächen für Solarparks erfolgt meist über Pachtverträge. Doch zunehmend taucht auch das sogenannte Mietmodell als Alternative auf. Für Flächeneigentümer stellt sich daher die Frage: Welche Vertragsform ist wirtschaftlich und rechtlich sinnvoller? In diesem Artikel vergleichen wir Miete und Pacht für PV-Projekte – praxisnah, rechtssicher und verständlich erklärt.

1. Der Unterschied zwischen Miete und Pacht

Pacht:

  • Nutzungsrecht inklusive Fruchtziehung (Ertrag z. B. durch Einspeisung)
  • Pächter betreibt die Solaranlage wirtschaftlich
  • In der Regel üblich für Photovoltaik-Freiflächenanlagen

Miete:

  • Reines Nutzungsrecht – keine Fruchtziehung
  • Vermieter stellt Fläche zur Verfügung, Betreiber trägt unternehmerisches Risiko
  • Selten bei PV-Anlagen, aber rechtlich möglich

Um Ihre Berechnung per E-Mail zu erhalten, füllen Sie bitte folgendes Formular aus.

2. Vorteile der Pacht für Solaranlagen

  • Klare rechtliche Grundlage im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB)
  • Investoren bevorzugen Pacht wegen Nutzung und Einspeiseverantwortung
  • Üblich in Genehmigungsverfahren und bei Netzbetreibern
  • Langfristige Laufzeiten (20–30 Jahre) rechtlich sicher geregelt

3. Wann lohnt sich ein Mietmodell?

Ein Mietmodell kann sinnvoll sein, wenn:

  • die Fläche bereits erschlossen ist und keine landwirtschaftliche Nutzung erfolgt
  • der Eigentümer sich vom Betreiber rechtlich und wirtschaftlich vollständig abgrenzen möchte
  • steuerrechtliche Aspekte (z. B. Gewerbesteuer) eine Rolle spielen

Aber: Mietverträge müssen sehr präzise formuliert werden und enthalten höhere Risiken bei Unklarheiten.

4. Wirtschaftliche Unterschiede

Pacht:

  • Übliche Pachtpreise: 1.500–2.500 €/ha jährlich
  • Indexierte Verträge mit Inflationsanpassung
  • Recht auf Rückbau, Sicherheiten durch Dienstbarkeiten

Miete:

  • Miete kann ähnlich hoch sein, aber schwieriger durchsetzbar
  • Geringere Planungssicherheit für Betreiber
  • Vermieter trägt weniger Verantwortung, aber auch weniger Kontrolle

5. Vertragsgestaltung: Worauf Eigentümer achten sollten

  • Laufzeit und Verlängerungsoptionen klar definieren
  • Rückbaupflicht und Sicherheiten regeln
  • Steuerliche Auswirkungen prüfen (Pacht = Einkünfte aus Vermietung, Miete kann gewerblich wirken)
  • Eintragung von Dienstbarkeiten bei beiden Varianten empfehlenswert

6. Mietmodell nur in Ausnahmen sinnvoll

Für die meisten Solarpark-Projekte ist ein Pachtvertrag die sicherere, wirtschaftlich sinnvollere Lösung. Mietmodelle kommen nur in besonderen Konstellationen infrage. Eigentümer sollten sich gut beraten lassen und vertragliche Details genau prüfen.

Sie möchten den Ertrag Ihrer Freifläche langfristig steigern ?

Bitte füllen Sie nachfolgendes Formular aus, damit wir Ihre Flächen für Sie auf Eignung prüfen können. Ihre Anfrage ist kostenlos und unverbindlich.

Weitere Artikel

img-blog
Wie lassen sich Wiesenflächen umweltfreundlich für Photovoltaik nutzen? Erfahren Sie mehr über Nutzungskonflikte, Lösungen und nachhaltige Verpachtung von Grünland.
img-blog
Das BGH-Urteil zur offenen Laufzeitklausel gibt Landbesitzern und Projektentwicklern mehr Rechtssicherheit bei Wind- und Solarverpachtungsverträgen. Erfahren Sie, wie Sie Verträge rechtssicher gestalten.
img-blog
Hybrid-Energieparks verbinden Wind, Solar und Batteriespeicher. So entstehen stabile Stromsysteme und neue Verpachtungsmöglichkeiten für Landbesitzer.
img-blog
Wann ist ein Mietmodell für landwirtschaftliche Flächen sinnvoller als eine klassische Verpachtung? Erfahren Sie, welche Vertragsform sich für Ihren Solarpark lohnt.

Sie wollen den Ertrag Ihrer Freifläche langfristig steigern ?