Steht bei Ihnen ein Solarpark auf demPlan? Dann sollten Sie wissen, was an Kosten auf Sie zukommt. Denn dieSolarparkkosten sind entscheidend dafür, dass dieser sich für Siewirtschaftlich rechnet. Wir liefern Ihnen mit diesem Beitrag Kostenbeispielemit konkreten Zahlen und Fakten. Nach der Lektüre können Sie Fragen wie „WelcheKosten verursacht ein Solarpark?“ und „Was kostet ein Solarpark“ gut informiertbeantworten.
Solarpark: Welche Kosten kommen auf Sie zu?
DieKosten für die Anschaffung und die Installationvon großenPhotovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-FFA, auch Solarparks genannt) sind maßgeblich für deren Wirtschaftlichkeit.Denn verglichen mit den Betriebskosten fallen sie nicht nur deutlich höher aus,sondern gleich zu Projektbeginn an.
Sieentscheiden bereits während der Planungsphase, wie Ihr Solarpark technischumgesetzt werden soll. Unter anderem wählen Sie dabei die Qualität der nötigen Solarparkkomponenten, die wiederum die mit derAnlage erzielten Solarstromerträge bestimmt.
DieKosten fürs Anschaffen und Installiereneines Solarparks lassen sich in die folgenden Kostenblöcke aufteilen:
· Kosten für Projektentwicklung und Genehmigungsverfahren
· Vorbereitung der Fläche (inklusive Zufahrtswegeund Zäune)
· Kosten der Systemkomponenten undFreiflächengestaltung:
o Photovoltaik-Module
o Aufständerung
o Wechselrichter
· Elektrische Anbindung undInstallation
· Komponenten zum Monitoring undMesstechnik
· Verbindung zumNetzeinspeisungspunkt (eventuell inklusive Trafo)
· Sonstige Kosten (weitereVerwaltungskosten, Sonderkomponenten für spezielle Standorte, Risikoaufschläge)
DieseKostenblöcke schauen wir uns als Nächstes einmal genauer an. Los geht’s mit:
Kosten:Solarpark-Projektentwicklung
Indiesem Kostenblock geht es zunächst um die Kosten,die die Suche nach einem für denSolarpark geeigneten Standort und die finaleStandortwahl verursachen.
Hinzukommen Kosten für die Genehmigung des Solarparks inklusive anfallender Gebühren sowie Kosten für Planungsbüros, Umweltgutachter*innen, Bodengutachten und Kosten für Anwälte undAnwältinnen.
Gut zu wissen: Sollte der regulär erforderliche Bebauungsplan als vorhabenbezogenerBebauungsplan aufgestellt werden, können auch hierfür Kosten im Rahmen derProjektentwicklung anfallen.
Darüberhinaus geht es hier auch um Managementkostenim Rahmen der System-Installation, zum Beispiel Detailplanung des Systems,Beschaffung der Komponenten, Bauleitung, Abnahme und Inbetriebnahme sowieKostenkontrolle.
Kosten: Solarpark – Fläche vorbereitenmit Zufahrtswegen und Zäunen
DieKosten für die Vorbereitung der Fläche amStandort für den Solarpark umfassen:
· das Bearbeiten des Bodens (gegebenenfallsdas Beseitigen von vorhandener Bebauung, von Altlasten, von Bewuchs, von Geländemodellierung),
· das Erstatten vonErnteausfällen,
· das Errichten von Zufahrtswegen(sogenannte Zuwegung)
· und das Einzäunen (sogenannte Einfriedung)des Geländes.
Aufdem Gelände selbst müssen Schaltkästenoder Container aufgestellt werden, in denen elektrische Steuer- und Messanlagen, gegebenenfalls die Wechselrichter oder auch Material,Instrumente oder Werkzeuge untergebracht werden.
Kosten: Solarpark-Komponenten
Zuden Komponenten der Photovoltaikanlagezählen
· die Photovoltaik-Module,
· die Unterbauten (Gestelle zur Aufständerungder Module)
· der/die Wechselrichter,
· die Kabel
· und die Komponenten für Monitoringund Messtechnik
· sowie die Trafostationen.
· Gegebenenfalls kommen noch dieKosten für Batteriespeicher hinzu.
Aktuelle Preistrends: KostenPhotovoltaik im Jahr 2024
Hierist es gut, zu wissen, dass die Preisefür Photovoltaik seit Jahren stetig sinken. Zahlten Sie im Jahr 2012 imSchnitt noch rund 2.300 Euro pro KilowattPeak (kWP), sindes im laufenden Jahr 2024 (Stand Januar, Quelle: Grünes Haus) nurnoch 1.200 Euro/kWP.
Seit dem Jahr 2006sanken die Preise fürPhotovoltaikanlagen demnach umfast vier Fünftel (80 Prozent). Im Schnitt sinkt derPV-Preis seit 2013 pro Jahr um 5,5 Prozent.
Ein PV-Modul dermittleren Preisklasse kostete im Jahr2016 noch knapp 50 Cent pro WattPeak (WP). Im laufendenJahr 2024 sind es etwa 15 Cent pro WP. Das entsprichteiner Preissenkung um rund 70 Prozent. Weildie Kosten für Solarmodule etwa einViertel des Gesamtpreises einer PV-Anlage ausmachen, sinken auch dieGesamtkosten eines Solarparks spürbar.
Maßgeblich für die Modulpreise sind die Herstellungskosten – die sanken seit 2013 um mehr als 88 Prozent,schreibt das Internetportal Grünes Haus. Als Grund für die sinkendenModulpreise führt es bessere Produktionsverfahren und die Massenherstellung an.Die Materialkosten machen demnach etwa40 Prozent der Modulkosten aus und sind seit Jahren in etwa gleichgeblieben.Ausnahme: Die Preise für Polysilizium sind seit dem Jahr 2020 um mehr als dasVierfache gestiegen.
Aktuelle Preistrends: KostenSolarstromspeicher im Jahr 2024
Während Sie im Jahr 2010 für Speicherkapazität von 1 kWP rund 6.000 Eurobezahlen mussten, waren es im Jahr 2015 nur noch 1.900 Euro pro kWP.Aktuell, im Januar 2024, sind es mit nurnoch knapp 1.000 Euro pro kWP noch einmal deutlichniedrigere Preise. Sie sehen: Die Preise für Stromspeicher sind in denvergangenen Jahren stark gefallen: seitdem Jahr 2010 insgesamt um 85 Prozent. Am stärksten sanken siezwischen 2010 und 2015.
Aktuelle Preistrends: KostenWechselrichter im Jahr 2024
Auch die Wechselrichter-Preise kennen seit Jahren nur eine Richtung: die nach unten. Während ein Wechselrichter für einePV-Anlage (Einfamilienhaus) im Jahr 2014 durchschnittlich noch 260 Euro pro kWPkostete, liegt der Preis heute, Anfangdes Jahres 2024, bei nur noch 188Euro pro kWP. Das ist eine Preissenkung um fast ein Drittel. Die Wechselrichterkostenmachen etwa ein Achtel bis ein Sechstel des Gesamtpreises einer PV-Anlage aus.
Kosten: Solarpark-Installationmit Verkabelung und elektrischer Anbindung ans Netz (sogenannter Netzanschluss)
DieInstallation des Solarparks umfasst
· das Verlegen der Kabel inklusiveErdarbeiten,
· die Montage aller Komponenten,
· die elektrische Anbindung
· und die Netzeinbindung. Gegebenenfallsmuss auch eine längere Verbindung zum nächsten Netzeinspeisungspunkt (inklusiveTrafo) berücksichtigt werden.
ZurFernüberwachung der Anlagen ist die
· Installation von geeigneterMonitoring- und Messtechnik notwendig. Die Kosten hierfür sind unabhängig vonder Größe des Solarparks.
Um Ihre Berechnung per E-Mail zu erhalten, füllen Sie bitte folgendes Formular aus.
Solarpark-Kosten 2024: Damit können Sie rechnen! (3 konkreteKostenbeispiele)
Inseinem Handlungsleitfaden„Freiflächensolaranlagen“ beziffert das Ministerium für Umwelt, Klima undEnergiewirtschaft Baden-Württemberg (PDF-Dokument von 84 Seiten) die spezifischen Gesamtkosten von Solarparks ungefährzwischen 0,70 und 0,95 Euro pro WP (inklusive Gewinn undRisikoaufschlägen für die Investor*innen; Stand 2018).
Diefolgenden Übersichten zeigen Ihnen demnach die Kostenanteile für 3 Beispielsolarparks mit einer Größe von
· 750 Kilowatt (kW) Leistung,
· 2 Megawatt (MW) Leistung
· und 10 MW Leistung.
Gesamtkosten von Solarparks in Euro pro WP aufgegliedert nach Komponenten:
Kosten für einen 750-kWP-Solarpark
· Projektentwicklungskosten: 0,038
· Vorbereitung der Fläche (mitZuwegung und Einfriedungen): 0,013
· Photovoltaik-Module: 0,440
· Aufständerung: 0,137
· Wechselrichter: 0,090
· Elektrische Anbindung undInstallation: 0,140
· Komponenten für Monitoring undMesstechnik: 0,009
· Verbindung zumNetzeinspeisungspunkt (mit Trafo): 0,050
· Sonstige Kosten: 0,033
· Gesamtkosten in Euro/Watt: 0,95
Kosten für einen 2-MWP-Solarpark
· Projektentwicklungskosten: 0,030
· Vorbereitung der Fläche (mitZuwegung und Einfriedungen): 0,011
· Photovoltaik-Module: 0,365
· Aufständerung: 0,118
· Wechselrichter: 0,080
· Elektrische Anbindung undInstallation: 0,120
· Komponenten für Monitoring undMesstechnik: 0,006
· Verbindung zumNetzeinspeisungspunkt (mit Trafo): 0,047
· Sonstige Kosten: 0,027
· Gesamtkosten in Euro/Watt: 0,80
Kosten für einen 10-MWP-Solarpark
· Projektentwicklungskosten: 0,024
· Vorbereitung der Fläche (mitZuwegung und Einfriedungen): 0,009
· Photovoltaik-Module: 0,325
· Aufständerung: 0,106
· Wechselrichter: 0,070
· Elektrische Anbindung undInstallation: 0,100
· Komponenten für Monitoring undMesstechnik: 0,003
· Verbindung zumNetzeinspeisungspunkt (mit Trafo): 0,043
· Sonstige Kosten: 0,023
· Gesamtkosten in Euro/Watt: 0,70
DerVergleich der drei Kostenbeispiele für Solarparks unterschiedlicher Größe zeigtanschaulich, dass sowohl dieKomponentenkosten als auch die Gesamtkosten mit der Größe des Solarparks sinken.
Solarpark: Betriebskosten 2024
Die Betriebskostenvon Solarparks 2024 sind gering.Sie hängen vor allem von der
· Häufigkeit der Wartung
· sowie der erforderlichenReparaturhäufigkeit
derAnlagen ab.
DieWartung des Solarparks ist wiederum abhängig
· von der Flächenbeschaffenheit (Artund Umfang der Pflege)
· und von der örtlichenVerschmutzung (Wetterbedingungen, Verschmutzungsquellen).
Mitden folgenden Kosten für den Betrieb desSolarparks können Sie 2024 rechnen:
· Anlagenversicherung: rund 0,2Prozent der Investitionssumme
· Kosten für Betrieb und Instandhaltung: rund 0,8 Prozentder Investitionssumme
· Pacht für das Gelände: 0,5 Prozent der Investitionssumme
· Fernüberwachung: 10.000 Euro pro Jahr
· Rückstellungen für Ersatzbeschaffungen: 0,5 Prozent derInvestitionssumme
Dasmacht unterm Strich
· 2,0 Prozent der Investitionssumme
· plus 10.000 EUR
alsjährlicheBetriebskosten für einen Solarpark.
Solarpark:Kosten für Rückbau und Entsorgung
Im Sinne einer umwelt- und klimafreundlichenKreislaufwirtschaft (Stichwort: craddle-to-craddle) schauen wir uns an dieserStelle auch die Solarparkkosten an, die auf Sie zukommen, wenn einSolarpark nach Dienstschluss fachgerecht zurückgebaut und entsorgt werden soll.
Rechtslage bei Rückbau und Entsorgung eines Solarparks
Das Fraunhofer ISE schreibt, dass Produzent*innen von Photovoltaikanlagen im Juni des Jahres 2010 einherstellerübergreifendes Recyclingsystem in Betrieb nahmen: die weltweit aufgestellte PV Cycle Association.Dieser gehören demnach mehrere Hundert Mitglieder an. Das deutsche 100-prozentige Tochterunternehmen PVCycle Deutschland GmbH wurde imJahr 2013 gegründet.
Am13. August 2012 trat eine neue Fassungder europäischen WEEE-Richtlinie (Waste Electrical and Electronic EquipmentDirective) in Kraft, die alle EU-Staaten in die Pflicht nahm: Produzent*innenmüssen ihre PV-Module kostenloszurücknehmen und in den Wertstoffkreislauf zurückführen.
ImOktober des Jahres 2015 trat in Deutschland das Gesetz über dasInverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung vonElektro- und Elektronikgeräten (Elektro- und Elektronikgerätegesetz – kurz:ElektroG) in Kraft. Es klassifiziert
· einzelne PV-Module als Großgerät,
· Solarpark-Module wegen ihrerVielzahl jedoch als Altgeräte anderer Nutzer
undregelt in § 19 ElektroG die Rücknahme seitens der Hersteller*innen sowie die Finanzierungder Rücknahme.
DerAnteil der Verwertung (Sammelquote)muss demnach mindestens 85 Prozent betragen und der Anteil der Vorbereitung zur Wiederverwendung und des Recyclingsmindestens 80 Prozent (sogenannte Recyclingquote). Im zugehörigen Recyclingprozesswerden die Aluminiumrahmen, die Anschlussdose und das Glas vom Laminatgetrennt. Aluminium und Glass werden wiederverwertet. Verfahren zurStofftrennung für das verbleibende Laminat befinden sich in der Erprobung, zuseinen wertvollen Bestandteilen zählen Silizium, Silber auf den Solarzellen unddas Kupfer der Zellverbinder, erklärt das Fraunhofer ISE.
Wie entsorgen Sie einenausgedienten Solarpark?
Laut dem § 19 Absatz 1 ElektroG sind sämtlicheHersteller*innenvon Photovoltaik-Module dazu verpflichtet, ihre ausgedienten Module kostenloszurückzunehmen.Aber: Das gilt nur für Module, die ab dem 24.Oktober 2015 in Verkehr gebracht worden sind – es seidenn, herstellerseits gibt es eine freiwillige Rücknahme und ein freiwilligesRecycling der Altmodule.
ÄltereSolarmodule dagegen sind von den sogenannten entsorgungspflichtigen Letztbesitzer*innenin Eigenverantwortung und auf eigene Kosten zu entsorgen, sofern sie nicht beiden öffentlich-rechtlichen Sammelstellen (Wertstoffhöfen) abgegeben werdenkönnen. Wichtig: Der Gesetzgeber hat bewusst geregelt, dass Wertstoffhöfe keineAltgeräte in größeren Mengen gegen eine Gebühr von sogenannten professionellenEndnutzern annehmen.
Stattdessen sind für das Rückbauen und fürs Entsorgen eines Solarparks zertifizierteEntsorgungsunternehmen wie PV Cycle anzuheuern, die
· auf den Abbau und den Abtransport spezialisiertsind
· und einen Nachweis der ordnungsgemäßenEntsorgung ausstellen dürfen.
Wichtig hierbei ist, dass dieentsorgungspflichtigen Besitzer*innen des Solarparks die Information über die jeweils entsorgte Menge jeKategorie bekommen.
Restwert: Solarpark – was ist ein Solarpark nach Betriebsende noch wert?
DerRestwert von einem Solarpark nach 25 bis30 Jahren Betriebszeit ist schwer zu beziffern, zumal noch keinediesbezüglichen Erfahrungen vorliegen, erklärt das baden-württembergischeMinisterium für Klima, Umwelt und Energiewirtschaft in seinem Handlungsleitfadenzu Freiflächensolaranalgen. Es finden sich unterschiedliche Angaben zu den Restwerten von Solarparkmodulen, lautdem PortalEnergie-Experten liegen diese zwischen 10und 30 Euro pro Modul.
Fallsdie Anlage nach ihrer kalkulatorischen Lebensdauer noch Strom generiert und dieAnlage abgeschrieben ist, lasse sich damit Solarstromzu sehr günstigen Kosten, sogenannte Stromgestehungskosten, erzeugen. Das baden-württembergischeMinisterium für Klima, Umwelt und Energiewirtschaft macht dazu folgendeBeispielrechnung auf: Bei eine 10-MW-Solarpark könne bei einem Jahresertrag von1.000 Kilowattstunden pro KilowattPeak (kWh/kWP) undeinem Verkaufspreis von 3 Eurocent pro KWh (ct/kWh) ein Erlös von 300.000 Euro pro Jahr erzielt werden – abzüglich der Betriebskostenvom Solarpark.
Solarpark: Was kostet dieEntsorgung?
FürsEntsorgen des Solarparks müssen Sie mit
· Kosten für den Abbau desSolarparks
· und Kosten für die Entsorgung derModule
rechnen.
Dazumüssen Sie wissen, dass Sie bestimmte Solarpark-Komponenten wie die
· die Gestelle zum Aufständern derModule,
· die Elektrik (Kabel)
· und die Umzäunung
gegebenenfallsgewinnbringend verschrotten können.Das heißt, dass Sie den Schrottwert mit in die Schlusskalkulation einbeziehenmüssen. Im Internet finden sich verschiedene Angaben zu den Solarpark-Entsorgungskosten pro Tonne (t),der Großteil liegt um 200 Euro herum.