Status Quo: Klimaziele Deutschland bis 2023

15/7/2025

Deutschland hat sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt: Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen drastisch sinken, um den Pfad Richtung Klimaneutralität einzuschlagen. Eine neue Kurzstudie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) verdeutlicht jedoch: Jeder Rückschritt beim Ausbau erneuerbarer Energien würde die Zielerreichung massiv gefährden. Besonders die Diskussion über eine mögliche Senkung der Stromverbrauchsprognose sowie die Absenkung des Erneuerbaren-Ziels könnten fatale Folgen haben – für das Klima, die Wirtschaft und die Versorgungssicherheit.

Mehr zu Solarpacht und Solarpachtpreisen lesen Sie in unseren folgenden Beiträgen hier auf dem Blog:

Status quo: Klimaziele Deutschland

Der Energiesektor ist bisher der einzige Bereich, der die Klimaschutzziele einhält. Durch den massiven Ausbau von Photovoltaik, Windkraft und Co. konnten die Emissionen hier deutlich reduziert werden. Diese Fortschritte gleichen derzeit teilweise die Defizite in den Sektoren Verkehr, Gebäude und Industrie aus – denn dort liegen die Emissionen noch weit über den Sollwerten.

Wird der Ausbau erneuerbarer Energien nun ausgebremst, droht dieser positive Ausgleichseffekt zu verpuffen. Stattdessen würden fossile Energieträger wie Gas, Kohle oder Öl wieder stärker ins Spiel kommen. Das widerspricht nicht nur den Klimaschutzzielen, sondern verstärkt auch die Abhängigkeit von Energieimporten.

Die Kernaussagen der Studie

Die FÖS-Analyse macht deutlich:

  • Reduzierung des angenommenen Stromverbrauchs bis 2030
    Wird die Stromprognose nach unten korrigiert, verringern sich automatisch die geplanten Zubauziele für Erneuerbare. Das hätte direkte Auswirkungen: Emissionen würden steigen, da Strom aus fossilen Quellen die Lücke füllt.

  • Senkung des Erneuerbaren-Ziels von 80 % auf 65 %
    Noch gravierender wäre eine Absenkung des gesetzlich verankerten Ziels. Statt eines Anteils von 80 % erneuerbarem Strom bis 2030 würde nur ein Wert von 65 % angestrebt. Laut Berechnungen entstünden dadurch Mehremissionen von bis zu 79 Millionen Tonnen CO₂ im Jahr 2030 – das entspricht rund 18 % der zulässigen Gesamtemissionen nach dem Klimaschutzgesetz.

  • Gefahr von höheren Strompreisen
    Weniger Erneuerbare bedeuten mehr fossile Energie am Markt. Das erhöht nicht nur die Abhängigkeit von Gasimporten, sondern auch die Preise an der Strombörse. Für Industrie und private Haushalte könnte das erhebliche Mehrkosten nach sich ziehen.

  • Investitionshemmnis und fossiler Lock-In
    Wird der Ausbau gebremst, geraten Investitionen in zukunftsweisende Technologien wie Wärmepumpen, E-Autos oder grüne Wasserstoffprojekte ins Stocken. Stattdessen könnten neue fossile Kraftwerke entstehen – ein sogenannter Lock-In in alte Strukturen, der die Energiewende auf Jahre hinaus blockiert.


Mehr zu Planung, Genehmigungen und Bau eines Solarparks lesen Sie in unseren folgenden Beiträgen hier auf dem Blog:

Warum erneuerbarer Strom die Schlüsselfunktion hat

Die Sektoren Gebäude, Verkehr und Industrie stehen vor einem gewaltigen Transformationsprozess. Fossile Energieträger sollen durch elektrifizierte Lösungen ersetzt werden:

  • Wärmepumpen statt Öl- und Gasheizungen
  • Elektrofahrzeuge statt Verbrenner
  • Elektrisch betriebene Industrieprozesse statt Kohle und Erdgas

All diese Lösungen benötigen eines: günstigen, klimafreundlichen Strom. Wird dieser Strom nicht in ausreichender Menge aus erneuerbaren Quellen bereitgestellt, bleiben die Sektoren in fossilen Abhängigkeiten verhaftet.

Mehr zur Biodiversität bei Solarparks lesen Sie in unseren folgenden Beiträgen hier auf dem Blog:

Risiken eines Abbremsens der Energiewende

Die Studie benennt mehrere Gefahren, die aus einer Verlangsamung resultieren würden:

  1. Verfehlung der Klimaziele – ohne ambitionierte Ausbaupfade steigen die Emissionen deutlich.
  2. Versorgungssicherheitsrisiken – durch höhere Abhängigkeit von fossilen Importen, insbesondere Erdgas.
  3. Steigende Energiepreise – fossile Energien verteuern den Strommarkt, während Erneuerbare die Preise langfristig stabilisieren könnten.
  4. Gefahr für Investitionen – Unsicherheit hemmt Projekte im Bereich nachhaltiger Technologien.

Photovoltaik als Schlüsseltechnologie

Unter den erneuerbaren Energien nimmt die Photovoltaik eine zentrale Rolle ein. Solaranlagen auf Dächern und Freiflächen lassen sich vergleichsweise schnell errichten, liefern verlässlich Strom und sind mittlerweile eine der günstigsten Energiequellen überhaupt.

Gerade landwirtschaftliche Betriebe und Eigentümer ungenutzter Flächen können von dieser Entwicklung profitieren. Durch die Verpachtung ihrer Flächen für Solarparks leisten sie nicht nur einen Beitrag zur Energiewende, sondern sichern sich auch eine langfristige Einnahmequelle.

Politik in der Pflicht

Die Diskussion über eine Absenkung der Ausbauziele kommt zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Während die Nachfrage nach grünem Strom steigt und die Klimaziele drängen, sendet eine Drosselung der Energiewende ein fatales Signal. Stattdessen braucht es:

  • Verlässliche Rahmenbedingungen für Investoren und Projektentwickler
  • Schnellere Genehmigungsverfahren, um Solar- und Windprojekte zügig umzusetzen
  • Ambitionierte Ausbauziele, die den tatsächlichen Strombedarf realistisch abbilden

Nur so kann Deutschland seine Rolle als Vorreiter in der Energiewende behaupten und gleichzeitig die Versorgungssicherheit stärken.

Um Ihre Berechnung per E-Mail zu erhalten, füllen Sie bitte folgendes Formular aus.

Fazit

Die Kurzstudie von BUND und FÖS zeigt unmissverständlich: Ein Rückschritt beim Ausbau erneuerbarer Energien wäre nicht nur klimapolitisch, sondern auch wirtschaftlich und gesellschaftlich fatal. Ohne eine ambitionierte Fortführung der Energiewende drohen höhere Emissionen, steigende Strompreise und eine Abhängigkeit von fossilen Importen.

Gerade jetzt gilt es, die Ausbaupfade von Photovoltaik und Windkraft konsequent zu halten oder sogar zu erhöhen. Nur so lassen sich die Klimaziele 2030 erreichen und eine nachhaltige Energieversorgung für kommende Generationen sichern.

Wer Eigentümer von landwirtschaftlichen oder ungenutzten Flächen ist, hat die Möglichkeit, selbst Teil dieser Entwicklung zu werden: Durch die Verpachtung für Solarparks können Sie aktiv zum Klimaschutz beitragen – und gleichzeitig von stabilen Einnahmen profitieren. Mehr Informationen finden Sie auf Landverpachten.de.

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